Attilio Fontana von der Lega dürfte Regierungschef in der wirtschaftlich stärksten italienischen Region Lombardei bleiben.

13. Feber 2023 / 19:26 Uhr

Stimmungstest für Rechtsregierung in Rom: Erste Hochrechnungen

Am Wochenende fanden in zwei wichtigen Regionen Italiens Regionalwahlen statt. In der Lombardei, dem Wirtschaftszentrum Italiens, hatte Mitte-Rechts regiert, und in Latium, dem politischen Zentrum, war eine linke Regierung an der Macht.

Niedrige Wahlbeteiligung

Die Regionalwahlen werden auch als Stimmungstest für die neue Rechts-Regierung in Rom gewertet. Denn seit Herbst führt Georgia Meloni von den rechtskonservativen „Brüdern Italiens“ (Fratelli d´Italia) die Regierung an und setzte bereits Akzente Richtung Aufhebung der Corona-Maßnahmen und gegen weitere illegale Einwanderung aus Afrika und dem Orient.

Nach ersten Hochrechnungen gab es bei beiden Regionalwahlen eine sehr niedrige Wahlbeteiligung von nur 41,6 Prozent in der Lombardei und 43,8 Prozent in Latium. In beiden Regionen dürfte das Rechtsbündnis mit mehr als 50 Prozent gesiegt haben.

Rechtsbündnis in Lombardei bestätigt

Attilio Fontana von der Lega darf in der Lombardei wahrscheinlich mit 54,4 Prozent rechnen. Er dürfte also Regierungschef der Lombardei bleiben.

Das Linksbündnis und die Fünf-Sterne-Bewegung kommen in der Lombardei auf ungefähr 33,6 Prozent, die bürgerliche Stör-Liste von Letizia Moratti auf 10,1 Prozent.

Latium jetzt rechts

Francesco Rocca, parteilos, vorgeschlagen von den Brüdern Italiens, dürfte Latium für die Rechte gewonnen haben, vermutlich mit 52,1 Prozent.

Der Rechtsanwalt Rocca war bis vor Kurzem Präsident des Italienischen Roten Kreuzes und auch Vorsitzender der internationalen Föderation des Roten Kreuzes. Er war bereits als Gesundheitsminister im Kabinett Meloni im Gespräch. Mit 19 Jahren war er wegen Drogenbesitzes zu drei Jahren Gefängnis verurteilt worden. Wegen seines Einsatzes gegen die Mafia lebte er fünf Jahre unter Personenschutz.

In Latium dürfte die Linke auf vielleicht 34,7 Prozent kommen und die dort getrennt marschierende Fünf-Sterne-Bewegung auf 10,6 Prozent.

Bestätigung für Meloni

Ein erstaunlich einheitliches Ergebnis für zwei doch so verschiedene Realitäten. Die Lombardei war nie links. Latium hingegen ist ein Wechsel-Gebiet (“Swing State” würden die Amerikaner sagen).

Der erste Stimmungstest für Meloni sieht also nach Bestätigung ihrer rechts ausgerichteten Politik aus.

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