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Ohne Fleiß kein Preis, hieß es früher. Das gilt für den Profiteur nicht, der an jedem zusätzlich verdienten Euro bedient.

29. Dezember 2022 / 08:06 Uhr

Keine Lösung: Mehr arbeiten, um Inflation zu meistern, bringt nichts

Seit mehr als einem Jahr belastet die Teuerung das Land. Infolge der Inflation sinkt die Kaufkraft.

Mehr Arbeiten zur Wohlstandssicherung – war einmal

Doch deshalb mehr arbeiten, um seinen Wohlstand zu erhalten, lohnt sich nicht. Das hat das Ifo-Institut in einer neuen Studie herausgearbeitet. Das Steuer- und Sozialabgabensystem ist so aufgebaut, dass es sich für die Mittelschicht, die den Staat finanziell trägt, kaum noch lohnt, mehr zu arbeiten.

Von jedem zusätzlich verdienten Euro gehen durchschnittlich 50 Cent an den Staat als Steuern und Sozialabgaben. In einigen Einkommensbereichen liegt diese Grenzbelastung mit fast 80 Prozent sogar noch weit darüber.

Mehr Mittelschichtsgefühle als Wirklichkeit

Deshalb fallen aus der Mittelschicht auch immer mehr heraus. Nach OECD-Definition fallen nur noch 63 Prozent der Haushalte in diesen Bereich, wenngleich sich 80 Prozent der Befragten der Ifo-Studie als zur Mittelschicht gehörig fühlen. Die Wirklichkeit ist also viel schlimmer als die persönliche Wahrnehmung.

Doch, so das Ifo-Institut, „eine starke Mittelschicht ist das wirtschaftliche und soziale Rückgrat unserer Gesellschaft und somit entscheidend für deren Stabilität“. Wenn aber von jedem zusätzlich verdienten Euro vor allem der Staat profitiert und nicht derjenige, der ihn erarbeitet, dann werde das Grundprinzip jedes funktionierenden Sozialsystems verletzt.

Falsche Politik

Es gelte daher dringend, Leistungsanreize zu setzen, damit sich Leistung wieder lohne.

Besonders stark sind Familien unter Druck: Will ein Partner seine Erwerbstätigkeit ausweiten, kommt selbst bei kleineren Familieneinkommen meist nur ein Bruchteil des zusätzlichen Lohns in der Haushaltskasse an. Das geplante Bürgergeld wird die Bedrohung des Mittelstandes noch verschärfen, so das Ifo-Institut.

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