Sehr schnell würde das Meldeservice sein Ansuchen bearbeiten, wurde einem Vater versichert. Doch jede Schnecke ist schneller. Erst nach fünf Tagen bekam er eine Antwort.

15. Dezember 2022 / 18:53 Uhr

Vater über Meldeservice empört: Aus „sehr schnell“ wurde Schneckentempo

„Das geht bei uns sehr schnell“, versicherte das Meldeservice einem Vater am Telefon. Letztendlich kam es ganz anders und der Vater verzichtete auf sein Ersuchen. Was war geschehen? Das Finanzamt ersuchte einen Vater um ein paar Bestätigungen wegen seines Sohns.

„Haben Sie einen Termin?“

Am Donnerstag vergangene Woche ging der Vater diesbezüglich am Vormittag auf eines der Wiener Magistratischen Bezirksämter. Beim Empfang fragt ihn ein Mann: „Haben Sie einen Termin?“ Der Vater verneinte und führte an, dass er eine Meldebestätigung von seinem Sohn bräuchte. Er bekam einen kleinen Zettel, auf dem E-Mail und Telefonnummer des Amts angeführt wurden.

Tonband zur Nachmittagszeit

Noch am gleichen Tag ruft der Vater an, doch es läuft das Tonband. Man rufe außerhalb der Geschäftszeiten an. Und das an einem Nachmittag. Am Folgetag ruft er in der Früh an und ersuchte um die Meldebestätigung mit der Frage, wann damit zu rechnen sei, wenn sie elektronisch übermittelt wird. „Das geht bei uns sehr schnell“, so die Antwort.

Aus „sehr schnell“ werden vier Werktage

Der Vater schickte sofort eine E-Mail. Es ist Montag, keine Reaktion. Dienstag ebenfalls. Der Vater wird unruhig und ruft noch am Dienstag zur Vormittagszeit an. Auf einmal heißt es, dass man bis zur Bearbeitung vier Werktage Zeit habe. Im Bezirk gäbe es außerdem viele Neuanmeldungen. Der Vater ist verwundert. Es hieß doch, dass alles sehr schnell ginge. Nachdem er an einem Freitag seine Anfrage stellte, hätte das Ansuchen spätestens am Folgemittwoch erledigt werden müssen.

Schließlich ist es Donnerstag (15.12.2022) nach 13 Uhr. Der Vater bekommt eine E-Mail:

Für die Ausstellung einer aktuellen Meldebestätigung benötigen wir jeweils einen amtlichen Lichtbildausweis (z.B. Reisepass) bzw. von Ihrem Sohn zumindest ein amtliches Dokument (z.B. Geburtsurkunde). Informieren Sie uns darüber hinaus noch betreffend der Obsorge. Sollte es einen Nachweis über die Obsorge geben, dann schicken Sie uns diesen.

Kosten bei schriftlichen Anträgen:

Für eine Meldebestätigung zur Vorlage beim Finanzamt – € 21,20,-

Nähere Informationen finden Sie unter folgendem Link:

https://www.wien.gv.at/amtshelfer/dokumente/verwaltung/meldeservice/meldebestaetigung.html

Dokumente, die der Vater als alleiniger Obsorgeberechtigter freilich hat. Allerdings läuft die Frist für das Finanzamt am 16.12.2022 und somit einen Tag nach Antwort des Meldeamts ab. Die hohen Kosten kann er auch nicht nachvollziehen.

„Bei dem Schneckentempo kann schwer davon ausgegangen werden, dass ich rechtzeitig die Meldebestätigung erhalte“, so der Mann gegenüber unzensuruert.at. Er bedankte sich beim Meldeamt dafür, dass die Antwort so lange gebraucht hatte und zog sein Ansuchen zurück.

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