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Für Solaranlagen sind Seltene Erden kritische Rohstoffe.

11. Oktober 2022 / 13:13 Uhr

Die Abhängigkeit von China bei seltenen Erden

Seltene Erden sind kritische Rohstoffe, die bei der Herstellung von Halbleitern unabdingbar sind. Mittlerweile hängt eine wichtige Lieferkette hintendran, die die Produktion von Chips, Bildschirmen und sogar Solarzellen bestimmt. In den letzten zwei Jahren gab es immer wieder Probleme in dieser Lieferkette und Engpässe waren deutlich spürbar. Hersteller verschiedenster Güter mussten Ihre Produktion herunterfahren und Preise stiegen rapide an.
Nur wenn genug seltene Erden vorhanden sind, lassen sich auch genügend Chips herstellen, um zum Beispiel die Digitalisierung voranzutreiben. Selbst das Mobiltelefon, auf dem Sie im Online Casino Österreich spielen, benötigt eben genau diese Chips.
China hatte im Jahr 2018 die meisten Vorkommen
Aktuellere Zahlen liegen derzeit nicht vor, aber im Jahr 2018 hatte China laut U.S. Geolocical Survey einen Anteil von 37 % an allen weltweit bekannten Vorkommen. Damit liegt das Land mit Abstand auf Platz eins, gefolgt von Brasilien mit 18 % sowie Russland mit 10 %. Doch nicht nur die Ressourcen von China sind groß, sondern auch die Abhängigkeit der EU an Chinas Lieferungen. Die EU bezieht nämlich ganze 98 % aller seltenen Erden aus China.
Zudem ist die Abhängigkeit auch bei anderen Metallen wie Magnesium sowie Wismut sehr hoch, und bewegt sich auch in diesen Fällen bei nahezu hundert Prozent. Bei Kobalt, das notwendig für die Herstellung von Lithium-Batterien ist, soll sich der Bedarf bis 2030 verfünffachen. Auch hier ist China einer der größten Lieferanten.
Es wurde bereits als politisches Druckmittel eingesetzt
Im Jahr 2010 soll China genau diese Abhängigkeit der EU bereits als Druckmittel eingesetzt haben. Der Export dieser seltenen Erden wurde begrenzt und führte zu kurzfristigen und spürbaren Preisanstiegen. Erst ein Eingriff der Welthandelsorganisation konnte für Entspannung sorgen, und China musste die Exportbeschränkungen wieder rückgängig gemacht.
Doch seitdem hat sich vieles getan, besonders was die Nachfrage nach dem begehrten Rohstoff betrifft. Deswegen kann und darf sich Europa nicht einzig und allein auf China verlassen, zumal dieses in seinem Fünfjahresplan aus 2021 wieder mit dem Gedanken spielt, die Ausfuhr zu beschränken. Denn es möchte die kritischen Rohstoffe selbst dazu nutzen, um Güter sowie Technologie herzustellen und zu vermarkten.
Europa sucht schon länger nach Alternativen
Europa mit dem produktionsintensiven Land Deutschland an der Spitze sucht schon länger nach Alternativen. Seit Jahren versucht man, die Abhängigkeit zu reduzieren, zum Beispiel in dem man auch aus Brasilien importiert. Zwar hat Brasilien ebenfalls große Vorkommen von seltenen Erden, doch bei der preiswerten Förderung hakt es noch. Folglich konnte das Land aus Südamerika nur wenig an der Dominanz von China ändern.
Zudem stärkt China auch seine Präsenz in Afrika und ist dort mittlerweile stark im Bergbau aktiv, um seine eigene Versorgung für die Zukunft noch weiter zu sichern. Auf der anderen Seite kann Europa damit natürlich einen weiteren wichtigen Lieferanten verlieren. Letztlich rückt sogar der Umweltschutz in China immer mehr in den Fokus. Deswegen könnte das Land auch aus Eigeninteresse die oft umweltschädliche Förderung zurückfahren.
Europa könnte den eigenen Bergbau fördern
Die derzeitige Gaskrise hat in ganz Europa zu einem Aufwachen geführt. Eine lokale Versorgung mit wichtigen Rohstoffen ist der Schlüssel, um die Abhängigkeit von anderen Ländern zu reduzieren. Das ist besonders dann der Fall, wenn diese Länder nicht als zuverlässige Partner bekannt sind. Sowohl mit Russland als auch mit China gab es schließlich immer wieder Reibungspunkte.
Es gibt nämlich auch Vorkommen in Europa, aber oft möchten europäische Länder die umweltschädliche Förderung auf andere Nationen abwälzen. Mit Hinblick auf die derzeitige Lage kann es hier vielleicht zum Umdenken kommen. In Spanien, Serbien und Portugal konnten bislang alle Versuche zur heimischen Förderung gestoppt werden. Zumindest im Deutschlands Sachsen soll ab dem Jahr 2025 der Lithiumabbau beginnen, auch wenn noch viele Proteste zu erwarten sind.

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