Dass sich Vizekanzler Werner Kogler wenige Minuten von seinem Büro entfernt mit seinem Dienstwagen zum Krapfenverteilen chauffieren lässt, wird die Grün-Wähler zumindest verwundern. Dass er sich mit dem Dienstwagen dann auch noch in eine Fahrverbotszone stellt, zeugt nicht gerade von Rechtstsaatlichkeits-Bewusstsein.
Keine Ausnahmeregelung für Politiker
Mit dieser Aktion hat sich Kogler, der mit dem Krapfenverteilen vor dem Einkaufszentrum Wien Mitte am Weltfrauentag, gestern, Dienstag, Bürgernähe zeigen wollte, die letzten Sympathien verspielt. Passanten haben unzensuriert entsprechende Fotos von der Veranstaltung der Grünen zukommen lassen, die den Dienstwagen – abgestellt in einer Fahrverbotszone – zeigen und den Vizekanzler beim Gespräch am Stand der Grünen.
Laut Auskunft bei der Polizeistation Wien Mitte ist das Befahren des Straßenstücks zwischen dem Einkaufszentrum und dem Bahnhof nur für Busse, Fiaker und Radfahrer erlaubt. Deshalb ist auch das Parken und Halten in diesem Bereich verboten. Ausnahme: Einsatzfahrzeuge. Eine Ausnahmeregelung für Politiker gibt es nicht.
Rekordhoch bei Treibstoffpreisen lässt Kogler kalt
Interessant in diesem Zusammenhang ist auch die Aussage Koglers, trotz Rekordhoch bei Diesel- und Benzinpreisen an der von Schwarz-Grün beschlossenen CO2-Bepreisung ab Juli festhalten zu wollen und die Treibstoffe dadurch noch teurer zu machen. Wie berichtet, lässt Kogler die Teuerung womöglich deshalb kalt, weil er mit einem Einkommen von 20.627 Euro pro Monat und einem Dienstwagen, den ihm die Steuerzahler gratis zur Verfügung stellen, von armutsgefährdeten Bürgern überhaupt nichts merkt.