Das ZDF sieht sich mit Manipulationsvorwürfen konfrontiert (Bild: Sendezentrum I. in Mainz).

6. Feber 2022 / 18:49 Uhr

ZDF retuschiert Rauch über Atomkraftwerke

Die EU hat vor wenigen Tagen die Atomenergie als „grün“ eingestuft. Im Kampf gegen die vermeintlich umweltschädliche Atomkraft wird der öffentlich-rechtliche Rundfunk wieder seinem Spitznamen „Lügenpresse“ gerecht: Der ZDF retuschierte einen dunklen, Rauch-ähnlichen Fleck über die Kühltürme eines Atomkraftwerks, obwohl dort in Wirklichkeit nur weißer Wasserdampf ausgestoßen wird.
ZDF hat Bild bereits wieder geändert
Dabei ist in einem Beitrag des staatlich finanzierten Senders ZDF auf Facebook ein großer dunkler Fleck über Atomkraftwerken zu sehen. Das Foto wurde offensichtlich bearbeitet. Atomkraftwerke stoßen in Wirklichkeit nur weißen Wasserdampf aus, der bei der Kühlung der Brennstäbe entsteht. Nach umfassender Kritik hat ZDF in seinem Beitrag das Foto geändert.
Bild liefert Manipulierungsbeweis
Das Internet vergisst jedoch nicht, und so ist das ursprüngliche Foto nach wie vor verfügbar, so zum Beispiel in einem Artikel der Bild. Dort wird auch der Beweis geliefert, dass das Foto tatsächlich manipuliert wurde: Bild hat das Original-Foto aus dem Internet herausgesucht und ebenfalls im Artikel zum Vergleich hochgeladen. Im Original steigt nur weißer Wasserdampf aus den Kühltürmen auf.
Fragwürdige Erklärung durch ZDF
Das ZDF reagierte inzwischen. Die Erklärung ist dabei zumindest fragwürdig:

Bei dem Post zum Text wurde eine Photoshop-Vorlage mit Abdunkelungsebene verwendet, um helle Schrift lesbarer zu machen. Diese Ebene wurde leider falsch positioniert.

Zumindest wäre es ein großer Zufall, wenn die genannte Ebene ausgerechnet so “falsch” positioniert wurde, dass sie rauch-ähnlich exakt über den Kühltürmen erscheint.
Bärendienst für den Kampf gegen Atom-Verharmlosung

Hintergrund des Artikels ist die Einstufung der Atomkraft als nachhaltige, „grüne“ Energiegewinnung durch die EU. Tatsächich ist Atomenergie höchst umstritten, der ZDF leistet dem Kampf gegen die Verharmlosung der Atomenergie mit solchen Manipulationsversuchen einen Bärendienst.
Latente Gefahr von Stör- oder Unfällen
Tatsächlich stoßen die Kernkraftwerke im Regelbetrieb deutlich weniger CO2 aus als andere Energiegewinnungs-Methoden, doch besteht bei einem Ereignis höherer Gewalt, durch die das Kraftwerk beschädigt wird, stets die Gefahr einer globalen Umweltkatastrophe (wie in Tschernobyl 1986 oder Fukushima 2011).Auch bei zahllosen Störfällen, die nicht immer bekannt werden, in meist alten Ost-Schrott-Reaktoren wie Temelin oder Krško wird immer wieder Radioaktivität freigesetzt.
CO2-Einsparung nur im Betrieb, nicht bei Errichtung
Zudem fallen bei der aufwendigen Errichtung der Anlagen jede Menge Schadstoffe, nicht nur CO2, an, ebenso beim Transport ausgebrannter Brennstäbe in die “Endlager”. Auch die Frage nach der über viele Jahrtausende wirklich sicheren Endlagerung dieses technisch noch nicht abbaubaren, radioaktiven Abfalls als “Nebenprodukt” ist ungeklärt.

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