Die meisten Gänse, die in Österreich zur Martini-Zeit konsumiert werden, stammen aus dem Ausland.

2. August 2021 / 09:22 Uhr

Martinigänse: Nur jede vierte ist tatsächlich auch „from Austria“

So manch einer mag sich daran erinnern, dass die Fast-Food-Kette McDonalds mit einem Almhut tragenden Rind samt dem Spruch „I’m from Austria“ geworben hat, um zu zeigen, dass das Rindfleisch für die Burger zu 100 Prozent aus österreichischem Rindfleisch stammt. Was Österreichs Eigenversorgung von Gänsen betrifft, sieht es jedenfalls ganz anders aus. Rund drei Viertel der Gänse, die auf unseren Tellern landen, sagen wohl eher – das englisch-deutsche Wortspiel sei erlaubt – „I’m from Ausland“.

Der freiheitliche Landwirtschaftssprecher Nationalratsabgeordneter Peter Schmiedlechner hat unlängst darauf hingewiesen, dass im Jahr 2019 die Selbstversorgung Österreichs mit Gänsen nur bei 26 Prozent gelegen sei. Der Rest müsse importiert werden, was oft Kritik aufwirft, da im Ausland die Haltungsbedingungen der Gänse bei weitem nicht den österreichischen Standards entsprechen.

Gans ist nicht gleich Gans

Gänse aus dem Ausland leiden in der Regel auch unter qualvollen Bedingungen. Während in Österreich das Stopfen oder der Lebendrupf verboten sind, ist dies in anderen EU-Ländern wie Ungarn oder Polen nach wie vor erlaubt. Im Jahr 2019 wurden insgesamt 1.848 Tonnen Gänse importiert.

Die heimische Gans ist teurer aber fettärmer

Die Aufzucht der österreichischen Gänse dauert auch länger. „Heimische Gänse grasen von Frühling bis Herbst auf einer Weide, dadurch hat das Fleisch eine andere Qualität, es ist fettarmer aber die Aufzucht der Tiere dauert deutlich länger – rund 26 Wochen statt zwölf Wochen, was zu höheren Kosten führt“, so Schmiedlechner. Damit der Konsument diesen höheren Preis auch zahlt, braucht es entsprechende Aufklärung und ein ausreichendes Angebot an heimischer Ware.

Der freiheitliche Politiker wünscht sich eine Aufklärungskampagne samt einer besseren Kennzeichnung von Gänsefleisch. Er hat entsprechende parlamentarische Anfragen an die für Landwirtschaft zuständige ÖVP-Ministerin Elisabeth Köstinger als auch an den grünen für Tierschutz zuständigen Minister Wolfgang Mückstein eingebracht.

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