Italien rühmt sich vor der internationalen Staatengemeinschaft gerne für seine Autonomie, die sie dem deutschen Nordzipfel des Landes gewährt. Doch immer wieder steht das Recht auf Gebrauch der Muttersprache in Südtirol zwar auf dem Papier, findet sich aber nicht in der Praxis.
Verstehen von medizinischen Befunden
Vor allem im Gesundheitswesen erweist sich das als problematisch. Denn gerade im medizinischen Bereich ist es wichtig, dass die Menschen ihre Befunde und Mitteilungen verstehen. Doch viele Befunde werden nach wie vor nur in italienischer Sprache ausgestellt.
Deshalb wollte die junge Partei „Süd-Tiroler Freiheit“ (SF) vom zuständigen Landesrat Thomas Widmann (SVP, Schwesterpartei der österreichischen ÖVP) wissen, warum Corona-Befunde oft nur in italienischer Sprache ausgestellt und im Jahr 2021 immer noch das grundlegende Autonomierecht auf Gebrauch der Muttersprache missachtet wird.
Eine kuriose Ausrede
Die Antwort des Sanitätsbetriebes bzw. des Landesrates könnte „ebenso von der ZDF „Heute Show“ oder vom Ö3-Callboy kommen“, so die SF:
Der Befund ist einsprachig, um Speicherkapazitäten einzusparen.
Zweisprachigkeit, wie sie in Südtirol auch 2021 von italienischer Seite gehandhabt und von der machtverliebten SVP gestützt wird. Eine Ausrede gibt es immer. Für die SF sind solche lapidaren und albernen Vorwände aber auch symptomatisch dafür, wie die SVP seit Jahren mit den Grundrechten der Südtiroler umgeht.