Fernseh-Zuschauer trauten gestern, Dienstag, ihren Ohren nicht. In den Servus-TV-Nachrichten wurde berichtet, dass ab Donnerstag die Gemeinde Muhr im Salzburger Lungau wegen einer Sieben-Tages-Inzidenz von mehr als 1.400 abgeriegelt wird und man den Ort nur noch mit einem negativen Testergebnis oder dem Nachweis, dass man bereits das Coronavirus hatte, verlassen dürfe.
Verwirrende Zahlenangaben
Am Schluss der Nachricht wurden die Zuseher dann mit den Zahlen konfrontiert: Die Nationalparkgemeinde Muhr habe 487 Einwohner, davon seien sieben (!) positiv getestet.
Wegen sieben positiv Getesteter sperrt man also eine ganze Gemeinde von der Außenwelt ab. Dabei ist nicht einmal gesichert, ob die Testergebnisse fehlerlos sind.
Gemeinde wusste gar nichts von ihrem “Glück”
Unzensuriert prüfte das heute, Mittwoch, beim Gemeindeamt Muhr nach und erlebte die nächste Überraschung. Man wisse von dieser Maßnahme der Behörde noch gar nichts, das sei Sache der Bezirkshauptmannschaft Tamsweg, „die uns sicher informieren wird“, so der Amtsleiter in Muhr.
Mit Stand Dienstag handle es sich nicht um sieben Fälle, wie Servus TV berichtete, sondern zwölf, so der Gemeindebedienstete in Muhr. Seines Wissens nach gebe es darunter keine Fälle, die Symptome aufweisen würden.