Die Profiteure sitzen immer und überall. Hauptsächlich in der Politik. So soll der CSU-Abgeordnete Georg Nüßlein ein feines Geschäft mit Corona-Masken gemacht haben.
600.000 Euro für Geschäftsvermittlung
Einem Bericht der Fernsehsender RTL und ntv zufolge hätte Nüßlein für die Vermittlung von Aufträgen der Bundesregierung und der Bayerischen Landesregierung an einen Maskenhersteller 600.000 Euro für sich privat als Beratungshonorar erhalten und nicht versteuert haben. Nachdem der Bundestag am Donnerstag Nüßleins Immunität aufgehoben hatte, führte die Generalstaatsanwaltschaft München Hausdurchsuchungen durch.
Nüßlein selbst schwieg zunächst zu den Vorwürfen und ließ jetzt über seinen Anwalt anmerken, dass er sie „für nicht begründet halte“.
Öffentliche Stellung ausgenützt
Die Chuzpe daran ist, dass Nüßlein schwerpunktmäßig für die Themen Umwelt, Naturschutz, Gesundheit, Wirtschaft und Energie im Bundestag zuständig ist. In dieser gewichtigen Funktion hatte er sich noch im Juli emsig für das Maskentragen eingesetzt. Ein Schelm, der Böses dabei denkt. Offenbar auch die Staatsanwaltschaft.
Pressestatement Georg Nüßlein zur #Maskenpflicht: “Sie ist grundsätzlich richtig!” Gerade dort, wo viele Menschen sind, ist die Mund-Nasenbedeckung ein notwendiger Schutz. Es ist aber zu überlegen, Gesichtsschutzschirme ebenfalls zuzulassen. Mehr https://t.co/HJ36NvRYUj
— CDU/CSU (@cducsubt) July 6, 2020