Der Staat Indonesien hat den islamistischen Hassprediger und Terroristen Abu Bakr Baschir aus einer jahrelangen Haft frühzeitig entlassen. Der nunmehr 82 jährige fanatische Islamist gilt als ideologischer und organisatorischer Drahtzieher der Bombenanschläge auf Bali im Jahr 2002. Der moslemische Prediger war im Zusammenhang mit Ausbildungslagern für indonesische Dschihadisten im Jahr 2011 zu 15 Jahren Haft verurteilt worden. Diese Strafe wurde aber durch die Gerichtsbehörden reduziert.
Bereits vor seiner Verurteilung 2011 war Baschir aufgrund seiner Verbindungen zum Bali-Attentat 2002 im Gefängnis gesessen. Nach einem Berufungsverfahren wurde er allerdings wieder freigelassen worden. Die mit dem Terroranschlag befassten Richter sahen es nicht als bewiesen an, dass der Hassprediger direkt in die Anschläge involviert gewesen war.
Baschir war Führer von Jemaah Islamiyah
Baschir war der geistige Führer der islamistischen Terrororganisation Jemaah Islamiyah (JI) in Indonesien, die einst enge Verbindungen zum Terrornetzwerk Al Kaida unterhalten hatte. Der Hassprediger hat sich von seiner Ideologie bis zum heutigen Tag nicht distanziert. Im Jahr 2014 hatte er sogar aus dem Gefängnis heraus dem „Islamischen Staat“ (IS) die Treue geschworen.
In Australien wird die vorzeitige Freilassung Baschirs mit großer Sorge gesehen. 88 der 202 Todesopfer der Bombenanschläge im Jahr 2002 waren Australier. Auch sechs Deutsche waren unter den Terroropfern. Politische Beobachter sind gespannt, ob Baschir wieder für die islamistischen JI-Terroristen als geistlicher Propagandist aktiv werden wird.