Dass der zuständige grüne Gesundheitsminister Rudolf Anschober seit Monaten bei jedem medialen Auftritt für zusätzliche Verwirrung, ist längst politisches Allgemeingut. Jetzt tut es ihm aber auch seine erst jüngst gekürte Sektionschefin für die öffentliche Gesundheit, Katharina Reich, gleich.
In einem Aufritt in der ORF-„Zeit im Bild 2“ mit Moderator Armin Wolf konnte die von Anschober im Dezember ins Amt gehievte Medizinerin Reich nicht erklären, wie der genaue organisatorische und logistische Ablauf des sogenannten „Covid-19-Impfplans“ in den nächsten Wochen und Monaten von statten gehen soll.
Reich ohne Plan
Das insgesamt mehr als zwölf Minuten dauernde ORF-Interview könnte man mit fünf Wörtern zusammenfassen: Nichts Genaues weiß man nicht. Weder zur „Impfaufklärung“ vulnerabler Gruppen in den Alten- und Pflegeheimen noch zur „Verimpfung“ bereits gelieferter Impfdosen konnte Anschobers oberste Gesundheitsberaterin entsprechende Details erläutern.
Ganz im Gegenteil, von Minute zu Minute gelang es Reich, weitere Verwirrung bei Wolf und den Zusehern zu stiften. Weder über den tatsächlich letzten Stand des ministeriellen Impfplans noch die Installierung eines Impfdashboards, wo die Durchimpfung der Bevölkerung abzulesen wäre, konnte Reich klare Auskunft geben.
„Twitter-Sturm“ bricht los
Die Reaktion auf die Ausführungen von Sektionschefin Reich von den Zusehern musste zwangsläufig vernichtend ausfallen. Wie das Online-Medium Oe24 berichtet, brach ein wahrer „Twitter-Sturm“ über der sichtlich überforderten Sektionschefin des Gesundheitsministeriums herein. Die Grünen ernten jetzt die Früchte ihrer mit dem Koalitionspartner ÖVP abgestimmten Personalpolitik.
Die als ÖVP-nahe geltende Reich wurde gemeinsam mit dem ÖVP-Kaliber Ulrich Herzog und der SPÖ-nahen langjährigen Spitzenbeamtin Meinhild Hausreiter im Gesundheitsministerium als Sektionschefs Mitte Dezember 2020 inthronisiert. Über allen wacht dann auch noch mit Ex-Sektionschef Clemens Martin Auer (ebenfalls ÖVP) ein „Sonderbeauftragter für Gesundheit“.