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Sebastian Kurz / Micheal Ludwig

ÖVP-Bundeskanzler Sebastian Kurz (li.) und der Wiener SPÖ-Bürgermeister Michael Ludwig trafen sich medienwirksam zum Antigentest. Ihr Auftritt motivierte die Menschen allerdings nicht, in Scharen zu den Massentestungen zu pilgern.

13. Dezember 2020 / 11:51 Uhr

Nach Flop in ganz Österreich droht ÖVP-Kanzler Kurz mit Corona-Testpflicht

Die Bilanz der Coronavirus-Massentests in Österreich ist ernüchternd. Manche sprechen wegen der geringen Beteiligung sogar von einem Mega-Flop.

Mix aus Verpflichtung und Anreizen

ÖVP-Kanzler Sebastian Kurz will diese blamable Niederlage der Regierungsaktion offenbar aber nicht ohne weiteres zur Kenntnis nehmen und kündigt als „Strafe“ für die Bevölkerung eine Corona-Testpflicht an. Auf oe24 meint Kurz:

Österreich muss sich herauslesen – mit einem Mix aus Verpflichtungen und Anreizen sollen die Österreicher im kommenden Jänner zu Millionen in die Teststraßen gebracht werden.

Vorgeschmack auf Impfpflicht

Laut Kurz sollten jene Menschen zu den Tests verpflichtet werden, die Berufe mit vielen Kontakten haben oder in Coronavirus-Hotspots leben. Schon jetzt wurde auf verschiedene Berufsgruppen Druck ausgeübt, an den Tests teilzunehmen. Ein Vorgeschmack, was auf die Österreicher zukommt, wenn einmal der Impfstoff im Umlauf ist.

Nicht einmal ein Drittel kam zum Test

Betrachtet man die Zahlen, kann man verstehen, dass der Bundeskanzler die Flucht nach vorne antritt. Denn in den beiden Bundesländern Tirol und Vorarlberg, wo die Testungen abgeschlossen sind, hat nicht einmal ein Drittel der Bevölkerung an den kostenlosen Antigentests via schmerzhaftem Nasenabstrich teilgenommen.

Und in Wien half es auch nichts, dass Kurz in trauter Gemeinsamkeit mit SPÖ-Bürgermeister Michael Ludwig zur Testung marschierte – die Zahlen sind auch hier mehr als enttäuschend, wegen des mäßigen Andrangs am Standort Messe waren in den vergangenen Tagen nicht einmal mehr Anmeldungen notwendig. Heute, Sonntag, endet auch in Wien das Massentesten.

Fragwürdige Beschaffung und zu hohe Kosten

Besonders bitter ist es für Bundeskanzler Kurz, dass sich die Österreicher seinem dringenden Aufruf, an den Massentests teilzunehmen, zum Großteil widersetzten. Der Kanzler selbst soll ja – wie unzensuriert berichtete – den Auftrag zum Kauf der Antigentests gegeben haben – ohne Ausschreibung, was ein gerichtliches Nachspiel hat, und noch dazu mit hohen Anschaffungskosten von 67 Millionen Euro: Im Vergleich zur Slowakei seien, so empörte sich die Opposition im Parlament, Mehrkosten von knapp 30 Millionen Euro entstanden.

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