Interessante Neuigkeiten kommen aus der chinesischen Metropole Wuhan. Dort wurden die in den vergangenen Monaten durchgeführten Covid-19-Massentests analysiert. Und das Ergebnis ist erfreulich: Asymptomatische Träger des Corona-Virus sollen den Erreger nicht weiterverbreiten.
Laut chinesischen Gesundheitsbehörden hängt dieser Umstand mit der geringen Viruslast der Infizierten zusammen. Die Studie wurde jetzt in einer internationalen wissenschaftlichen Publikation veröffentlicht.
92 Prozent der Wuhan-Bewohner getestet
Nahezu zehn Millionen Menschen wurden in Wuhan in den Monaten Mai und Juni auf Covid-19 getestet, das sind 92 Prozent aller Einwohner ab dem sechsten Lebensjahr. Das Ergebnis war, dass bei diesen Tests keine neuen symptomatischen und nur noch 300 asymptomatische Fälle festgestellt werden konnten.
Nachfolgende Tests von 1.174 engen Kontakten der gefundenen asymptomatisch Infizierten ergaben keine neuen positiven Ergebnisse.
Studie könnte Strategiewechsel auslösen
Die Wuhan-Studie trifft auf eine international wachsende Debatte über die Wirksamkeit der Covid-19-Maßnahmen, die das gesellschaftliche und wirtschaftliche Leben massiv einschränken. Sie könnte zu einem Strategiewechsel beitragen. Bisher wurden Stadt- und sogar landesweite Abriegelungen und das Tragen von Masken in allen Lebenslagen unter anderem mit dem Argument begründet, dass selbst asymptomatische Personen die Krankheit verbreiten und so dazu beitragen könnten, die Gesundheitsdienste zu überlasten.
Kritiker dieser vielfach überschießenden Maßnahmen haben jedoch immer wieder argumentiert, dass die sozialen und wirtschaftlichen Kosten von Abriegelungen die Vorteile, die sie selbst bezweifeln, bei Weitem überwiegen, und haben auf Studien hingewiesen, denen zufolge asymptomatische Menschen nicht ansteckend sind.
