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Die zahllosen PCR-Massentests bei symptomlosen Personen führen zum Zusammenbruch der Labor-Infrastruktur in Deutschland.

4. November 2020 / 11:39 Uhr

Corona-Massentests bringen Labore an ihre Kapazitäts-Grenzen

Die in Deutschland, aber auch Österreich gefahrene Covid-19-Testungs-Strategie bringt die medizinischen Labore und die gesamte medizinische Logistik schön langsam an ihre Kapazitäts-Grenzen. Der Verband der akkreditierten Labore in der Medizin in Deutschland warnt jetzt erstmalig, dass die Testkapazitäten bundesweit bereits zu 100 Prozent ausgereizt seien.

Dabei stützt sich der Berufsverband auf Daten aus insgesamt 162 Labors. Werde gesundheitspolitisch diese Massentest-Strategie weitergefahren, dann drohe eine Überflutung mit Proben und einem möglichen Geräte- und Personalausfall. Dies könnte zu einem Total-Zusammenbruch der Versorgung führen.

Labore haben auch andere Aufgaben als Covid-19

Der Präsident des Verbandes der akkreditierten Labore in der Medizin, Michael Müller, warnt vor gefährlichen und so nicht mehr akzeptablen Zuständen in der Versorgungsstruktur der deutschen Labore. Es müsse dringend den Überlastungs-Szenarien begegnet werden. Müller verwies darauf, dass medizinische Labore neben Covid-19 auch andere Versorgungsaufgaben in der Labor-Diagnostik zu bewältigen hätten:

Denn in den Laboren werden auch alle anderen Untersuchungen für die allgemeine Versorgung der Bevölkerung durchgeführt. Bei weiterer Überlastung wird es schwer, leistungsfähig zu bleiben.

Zu viele PCR-Massentests ohne Symptome

Der Labor-Verband kritisiert, dass etwa in Deutschland immer noch zu viele PCR-Tests auch ohne Symptome gemacht und damit Personen mit sehr niedriger Priorität getestet würden. Für zusätzliche ungezielte Testkonzepte auf Landesebene gebe es keinen kapazitätsmäßigen Spielraum mehr. Präsident Müller betont, dass medizinische Tests in erster Linie zur Diagnose von Infektionen da seien, und das bedeutet in der Bekämpfung einer Pandemie, die Ausbreitung zu verhindern und Risikogruppen zu schützen.

In der Kalenderwoche 43 (19. bis 25. Oktober) etwa wurden nach den Statistik-Daten der 162 erfassten Labore insgesamt 1,4 Millionen PCR-Tests in ganz Deutschland gemacht. Der Anteil positiver Tests stieg auf 7,3 Prozent nach 5,7 Prozent in der Woche zuvor, demnach 104.663 positive Tests. Der Rückstau von Covid-19-Proben, die noch aus der Vorwoche stammten und am  2. November noch ohne Befund waren, habe sich laut Labor-Verband auf 98.310 vergrößert.

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