Am Kap der guten Hoffnung kehrt im Angesicht einer tiefgreifenden Wirtschaftskrise politischer Realismus zurück. So soll das südafrikanische Bergbauministerium einen Einspruch gegen ein Gerichtsurteil zum rassistischen Mindestanteil „schwarzer Aktionäre“ zurückgezogen haben.
Dieses Urteil hatte entschieden, dass südafrikanische Bergbauunternehmen nicht bis in alle Ewigkeit einen Mindestanteil von 26 Prozent schwarzafrikanischer Eigentümer vorweisen müssen. Diese Entscheidung wurde vom sogenannten ,,Minerals Council‘‘ (MC), der Vertretung der Bergbauunternehmer ausdrücklich begrüßt.
Minerals Council klagte gegen schwarzen Aktionärsanteil
Das MC hatte 2018 vor dem südafrikanischen Höchstgericht gegen den Mindestanteil schwarzer Aktionäre geklagt. Das Höchstgericht hatte der Klage stattgegeben, dass die Mindesteigentumsquote von 26 Prozent schwarzer Aktionäre an der Mine nicht über die gesamte Laufzeit der Mine aufrechterhalten werden muss.
Dies bedeutet in der Realität für die betroffenen Bergbauunternehmen, dass die rassistische Bestimmung, wonach mindestens 26 Prozent der Aktionäre Schwarze sein müssen, damit das Unternehmen überhaupt wirtschaften darf, nur einmal erreicht werden muss. Verkaufen schwarze Aktionäre ihre Anteile, etwa an Weiße oder Chinesen, müssen die Unternehmen die schwarzen Anteile nicht wieder aufstocken.
Schwarzafrikanische Korruption behindert Wirtschaftsentwicklung
Scharfmacher in den Reihen der rassistischen Regierungspartei African National Congress (ANC) sehen in der Entscheidung des südafrikanischen Bergbauministeriums einen Rückschritt in der von ihnen verfolgten „Transformation der Wirtschaft“ weg von weißen und hin zu schwarzen Eigentümerstrukturen.
Mit dieser „Transformationspolitik“ des ANC wurde unter den Präsidenten Nelson Mandela, Jacob Zuma und Cyril Ramaphosa bisher aber vor allem großflächige schwarzafrikanische Korruption befördert, die die Wirtschaftsentwicklung des Landes weiter nach unten zogen.