Die Serie der Gewalt in demokratisch, also links regierten US-Städten reißt nicht ab. In der Nacht auf Montag (Ortszeit) kam es in Chicago im US-Bundesstaat Illinois zu Ausschreitungen und Plünderungen von mehreren Hundert Menschen. 13 Polizisten wurden bei dem Einsatz verletzt, mehr als 100 sollen festgenommen, zwei Menschen angeschossen worden sein. Bei den aktuellen Ausschreitungen fällt auf: Es ist immer dasselbe Muster hinsichtlich Ursprung, Ablauf und Beteiligung.
Polizeichef: „Pure Kriminalität“
Polizeichef Brown nannte die Ausschreitungen „pure Kriminalität“. Bürgermeisterin Lori Lightfoot, die seit der Stichwahl im April 2019, an der 33 Prozent der Bevölkerung teilgenommen hatten, im Amt ist, erklärte: „Das war ein Angriff auf unsere Stadt.“ Und weiter: „Das war echt kriminelles Verhalten.“
Weil die Polizei über zahlreiche Videoaufnahmen aus Überwachungskameras verfüge, warnte die erste schwarze Frau an der Spitze der Stadt und das erste offen homosexuelle Stadtoberhaupt Chicagos: „Wir haben euch gesehen, und wir werden euch verfolgen.“
Chicago seit Jahrzehnten Synonym für Kriminalität
Faktum ist, dass in Chicago, der Heimatstadt er ehemaligen demokratischen First-Lady Michelle Obama, die Straftaten, ausgehend von einem ohnehin hohen Niveau, zuletzt deutlich zugenommen haben.
Die drittgrößte Stadt der USA kämpft seit Jahrzehnten mit einer hohen Mordrate. Jede Woche sterben Menschen bei Schießereien, 2018 waren es laut der Zeitung Chicago Sun Times insgesamt 559 Morde. Beflügelt von den Black-lives-matter-Demonstrationen dürfte 2020 trotz Corona-bedingter Ausgangssperren wahrscheinlich das mordreichste Jahr seit mehr als 20 Jahren werden.
Weiße in der Minderheit
In Chicago sind die Weißen deutlich in der Minderheit. Schwarze und hispanische Amerikaner stellen mehr als zwei Drittel der Bevölkerung.