Eine besondere Art der Altersdiskriminierung gibt es im österreichischen Bankensektor. Immer wieder kommt es vor, dass sich Bankinstitute weigern, älteren Personen eine Kreditkarte zu verlängern. Betroffen sind Pensionisten, die das 70. Lebensjahr überschritten haben. Damit wird eine immer größere Gruppe an Personen in unserer Gesellschaft vom Wirtschaftsleben ausgeschlossen.
Und was dazu kommt, die Verweigerung der Kreditkarte findet unabhängig von der Pensionshöhe und trotz ausreichender Bonität und Sicherheiten statt. Vielfach wird Pensionisten bereits beim Eintritt in die Pension der Überziehungsrahmen von ihrer Bank gestrichen.
Antidiskriminierungsstelle hat über 100 Fälle dokumentiert
Die Antidiskriminierungsstelle in der steiermärkischen Landeshauptstadt Graz hat über 100 solcher Fälle von Personen dokumentiert, die von ihrem Bankinstitut wegen des Alters bzw. Pensionistenstatus diskriminiert worden sind. Vom ehemaligen Bankdirektor mit der 5.000 Euro-Pension bis hin zu Personen mit kleinen Alterspensionen würden die Fälle reichen. Man rät, sich bei Auftreten einer solchen Situation an eine Konsumentenschutzreinrichtung zu wenden.
Die Banken wehren sich allerdings gegen diese Vorwürfe. Bei der Beurteilung eines Einbringlichkeitsrisikos spiele laut Bankenvertretern in der Wirtschaftskammer das Lebensalter und die damit verbundenen Einkommenseinschränkungen zwar eine Rolle, allein aufgrund des Alters würde jedoch kein Kunde für eine Kreditkarte oder einen Überziehungsrahmen abgelehnt werden.