Eine Studie von Wissenschaftlern der Universität Washington in Seattle hat die Bevölkerungsentwicklung der Erde hochgerechnet. Demnach werden im Jahr 2064 so viele Menschen wie vorher und nachher nicht auf der Welt leben. Mit 9,7 Milliarden Menschen soll dann das Maximum erreicht sein.
Weniger als UNO berechnete
Danach beginnt sich der – mit Ausnahme Afrikas – bereits jetzt stattfindende Geburtenrückgang bemerkbar zu machen. Im Jahr 2100 werden folglich nur mehr rund 8,8 Milliarden Menschen leben. Das entspricht jenem Ergebnis, das auch Wolfgang Lutz, Professor für Demografie an der Fakultät für Sozialwissenschaften an die Universität Wien, 2019 errechnet hat.
Beide Studien liegen mit etwa zwei Milliarden Menschen unter den Prognosen, die die Vereinten Nationen (UNO) noch im vergangenen Jahr prognostiziert hatten.
Einfluss auf Weltgeschehen
In 23 Staaten in Europa und Asien wird dann nur mehr die Hälfte der Menschen im Vergleich zu heute leben. In 183 Ländern, darunter Österreich und die Bundesrepublik Deutschland, soll die Geburtenrate so niedrig sein, dass die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit nicht mehr aufrechterhalten werden kann.
Richard Horton, der Chefredakteur der britischen Fachzeitschrift The Lancet, in der der Beitrag erschienen ist, zieht folgende Schlüsse daraus, wie die Welt berichtet:
Afrika und die arabische Welt werden unsere Zukunft prägen, während Europa und Asien an Einfluss verlieren. Ende des Jahrhunderts werden wir eine multipolare Welt erleben, in der Indien, Nigeria, China und die USA die dominanten Kräfte sind.
Produktivität entscheidend
Dem hält Lutz entgegen, dass es nicht nur auf die reine Zahl der Einwohner ankomme, sondern auf deren Produktivität:
(Nigeria) hat schon heute viel mehr Einwohner als Deutschland und spielt dennoch eine viel kleinere Rolle in der Weltwirtschaft.
Politiker antworten mit Einwanderung
Dennoch leiden Österreich und die Bundesrepublik Deutschland, wie alle weißen Länder, an der viel zu niedrigen Geburtenrate und damit niedergehenden Wirtschaftsleistung, die die Politiker mit Einwanderung ausgleichen wollen. Mit deren Kollateralschäden wie Lohndumping, steigende Kriminalität und Verlust der kulturellen Identität müssen die Europäer dafür einen hohen Preis bezahlen.