Düstere Zukunftsszenarien sagen internationale Gesundheitsexperten als Folge der Covid-19-Pandemie voraus. Vor allem in der Dritten Welt könnte es zu einer internationalen Gesundheitskrise mit weitreichenden Folgen für die Weltgesundheit kommen, so Forscher des Imperial College London. So könnten die Todesfolgen vor allem durch eine beschleunigte Ausbreitung der Malaria, von HIV und der Tuberkulose weltweit stark zunehmen.
Die Covid-19-Pandemie habe bereits vorher instabile nationale Gesundheitssysteme und die dortige medizinische Versorgung ernsthaft gestört. Schenkt man den Modellrechnen des Imperial College London Glauben, dann könnten in den nächsten fünf Jahren mehr Menschen an Malaria, HIV und Tuberkulose sterben als an den Folgen der Coronavirus-Infektionen.
Tuberkulose und HIV könnten international den Tod bringen
Dabei wären wirksame und auch leistbare Behandlungs- und Präventionsmittel gegen diese drei Krankheiten vorhanden. Dennoch sterben weltweit Jahr für Jahr rund drei Millionen Erkrankte an diesen Infektionskrankheiten. Dabei nimmt man vor allem eine deutliche Zunahme bei der Tuberkulose an, die besonders im südlichen Afrika, bei schlechter medizinischer Versorgungslage, bei der Anzahl an Infektionen um mindestens 20 Prozent zunehmen könnte.
Die Tuberkulose bleibt damit die weltweit nach wie vor tödlichste Infektionskrankheit mit einem weiten Verbreitungsgrad. Aber auch eine Unterbrechung von Behandlungen von HIV-Infizierten könnte zu einem Anstieg an Todesfällen, ebenfalls im südlichen Afrika, führen. Diese neuen Seuchenherde könnten, etwa bei der Tuberkulose, über Zuwanderer nach Europa gebracht und auch hier wieder zu einer gesundheitlichen Bedrohung werden.